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Kreisfischerverein Vilsbiburg e.V.

Bayrisches Königsfischen

Landesfischereitag mit 175Jahr-Feier in Vilsbiburg

Kurt Grahammer wurde Niederbayerischer und Bayerischer Fischerkönig

„Sie bekommen von uns nur Fischgerichte serviert, von Fischen aus der Vils die mit der Angel gefangen wurden." Martin Jarosch, Vorsitzender des Fischervereins Vilsbiburg, begrüßte die geladenen Gäste, die angereisten bayerischen Fischerkönige und das Präsidium des Landesfischereiverbandes. Am Vorabend des Bayerischen Fischereitages findet traditionell ein „Gemütlicher Abend" statt, in diesem Rahmen feierte der Fischerverein Vilsbiburg am Freitag sein 175jähriges Bestehen.

Der Verein hat unter dem Motto „Heimische Fischküche aus der Vils" für die Verpflegung der Gäste gesorgt. Die engagierten Fischerinnen und Fischer um Florian Forster und Dietmar Metzger zauberten zunächst verschiedene Häppchen, die auf einem Holzbrett an die Biertische serviert wurden. Darunter war ein Brotaufstrich aus geräucherten Brachsen, Fischleberkäse, Fischobatzda und Falscher Lachs, das sind geschnitzelte und gebeizte Weißfischfilets. Unter Anleitung von Roland Parstorfer bekamen die Häppchen den richtigen optischen Pfiff.

„Wir haben den Ehrgeiz zu zeigen, was man alles aus den geschmähten heimischen Fischen machen kann, " sagte Jarosch und bekam dafür von allen Seiten Lob. Gerne griffen die Gäste zu und konnten oft nicht feststellen, dass das „finger-food" aus Vils-Fischen zubereitet wurde.

Der enorme Aufwand, der im Vorfeld nötig war, hat sich gelohnt. Zentnerweise wurden Weißfische, die bei Preisfischen von Nachbarvereinen gefangen wurden, filetiert, dann wurden mehr als 1300 Burger-Rohlinge und Fischpflanzerl hergestellt, vorgegart und eingefroren. Zur Vorbereitungen für die Vorspeisen wurden wenige Tage vor dem Fest Brachsen und Schleien geräuchert, Güster-, Aitel- und Rotaugenfilets gebeizt oder eingelegt. Die erforderliche Logistik war für den Verein eine Herausforderung, um die Speisen möglichst frisch und schnell zu servieren. Dank der engagierten Mannschaft wurde das aber gut gemeistert.

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Das Präsidium des Landesfischereiverbandes war sichtlich begeistert von der Vielfalt der heimischen Fischküche. Das Bild zeigt die Vereinsmitarbeiter mit Prof. Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbandes Bayern.

 

 

Wer dann noch Hunger hatte konnte zwischen Fischpflanzerl mit Kartoffelsalat oder einem Vilsbi-Burger, ebenfalls aus Vils-Fisch, mit Pommes Frites wählen. Die Fischer brutzelten auf fünf großen Profifriteusen was das Zeug hielt. Vielleicht wurde ja der eine oder andere zum Nachkochen animiert, dazu hat der Verein Rezeptkarten ausgelegt, auch in einer kleinen Festschrift wurden Rezepte abgedruckt.

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Auf Holzbrettern wurden die Vorspeisen serviert, für Nachschub war ebenfalls gesorgt.

 

Am Samstag warfen bereits um 7 Uhr die Fischerkönige ihre Angeln aus, um den neuen niederbayerischen und bayerischen Fischerkönig 2022 zu ermitteln. Es waren 76 Fischerkönige aus ganz Bayern angereist. 22 Angler waren erfolgreich, es wurden Fische mit einer Gesamtgewicht von über 48 Kilogramm abgegeben. Hauptsächlich wurden Karpfen und Brachsen gefangen, aber auch einige Hechte und Schleien waren dabei. Diese Fische wurden im Anschluss von Berti Mitterbiller und Moritz Ganghofer sofort filetiert und für weitere Spezialitäten aus der Vils tiefgefroren.

Der Vilsbiburger Kurt Grahammer erwischte einen stattlichen Karpfen mit 6195 Gramm und wurde damit nicht nur der Niederbayerische, sondern auch der neue Bayerische Fischerkönig.

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Kurt Grahammer hat jetzt drei Königsketten zu Hause: als örtlicher Vilsbiburger Fischerkönig und

als niederbayerischer und bayerischer Fischerkönig. Das schafft nicht jeder!

 

Parallel zum Königsfischen wurden die Fischereiaufseher schon ab 9 Uhr mit den Änderungen des neuen Fischereigesetzes vertraut gemacht. Die Fischereiaufseher können künftig Bußgelder und Verwarnungen aussprechen, was in der Praxis aber deutlich schwieriger ist, als es auf dem Papier steht. Der Referent machte deutlich, dass der Fischereiaufseher nicht in Konfrontation zum Angler gehen soll.

Anschließend fand eine Podiumsdiskussion mit Politikern aus dem Landtag, Vertreter der Vogelschützer und des Fischereiverbandes zum Thema „Wie geht es mit dem Fischotter weiter?", statt. Natürlich trafen die Forderungen der Naturschützer auf die berechtigten Ängste der Fischer, vor allem der Teichwirte, hart aufeinander. Tenor war allerdings, dass man mit wissenschaftlicher Begleitung pragmatische Lösungen sucht, zum Beispiel gezielte, begründete Entnahmen und Einzäunungen. Der Schutzstatus des Fischotters kann aber von der Staatsregierung nicht geändert werden, das müsste der Bund bei der EU durchsetzen.

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Zum Thema Fischotter diskutierten: (vl) MdL Christian Hierneis (Grüne), Norbert Schäfer (Landesbund f. Vogelschutz), Albert Göttle (Präsident Fischereiverband), Moderator Gabriel Wirth, MdL Petra Loibl (CSU) und MdL Gabi Schmidt (FW)

 

 

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber ging in seiner Festrede auch auf den Fischotter ein. Er möchte lieber gezielte Regulierung als Ersatzzahlungen für Fischotterschäden. Dazu müsste aber die FFH-Richtlinie von der Bundesregierung vollständig umgesetzt werden und der Erhaltungszustand des Fischotters bei den Bezirksregierungen durchgesetzt werden. Er hält 40 bedrohte Fischarten für eindeutig zu viel und will unter anderem 100000 Kilometer Gewässerrandstreifen schaffen, um die Qualität der bayerischen Gewässer zu verbessen und den Klimawandeln meistern.

 

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Mit der Proklamation der Fischerkönige endete der Fischereitag:(vl) Landrat Peter Dreier, Bay Jungfischerkönig Benedikt Schaette aus Burgau, Bürgermeisterin Sybille Entwistle, der Bay. Fischerkönig Kurt Grahammer, Umweltminister Thorsten Glauber, LFV-Präsident Albert Göttle, MdB Florian Ossner und Michael Kreiner vom Fischereiverband Niederbayern.