Kreisfischerverein Vilsbiburg e.V.
Öffnungszeiten Geschäftsstelle
Am 04.07.2019 ist die Geschäftsstelle leider geschlossen.
Nächster Termin ist dann der 18.07.2019!
Vorankündigung Fischerfest 2019
Generalversammlung 2019
Martin Jarosch als Fischer-Vorstand bestätigt
Schriftführer Paul Höckinger scheidet nach 32 Jahren aus dem Vorstand aus.
Kürzlich fand im Gasthaus Köck in Gerzen die 120. Generalversammlung mit Neuwahlen des Fischervereins Vilsbiburg statt. In seinem Jahresbericht ging Vorstand Martin Jarosch auf die vielfältigen Aktivitäten des vergangenen Jahres ein. Darüber hinaus wurden viele Mitglieder für langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt.
Zu Beginn seines Rechenschaftsberichts ging Martin Jarosch auf den Mitgliederstand ein. Seit Jahren wächst der Verein, aktuell stehen wir kurz vor der 1000er Marke“. berichtete er. Auch über den Nachwuchs braucht sich der Verein keine Sorgen machen, die Jugendgruppe ist seit Jahren stabil.
Viel Arbeit investierten die Vereinsmitglieder in verschiedenste Renaturierungsmaßnahmen. So wurden in Aham der Moosgraben und ein Vilsarm biologisch aufgewertet. In Vilssöhl wurde ein Altwasser renaturiert und die Fischfalle an der Buja-Allee wurde beseitigt.
Beim Elektrofischen stellte sich eine erstaunliche Vielfalt an Fischen heraus. Nicht weniger als 18 Fischarten wurden gezählt, darunter auch Schied-Kleinfische, die offenbar in der Vils abwachsen.. Der jährliche Besatz mit 2-sömmrigen Karpfen aus dem Zuchtweiher in Öd macht sich in der Fangstatistik deutlich bemerkbar, „im vergangenen Jahr wurden auffallend viele dicke Karpfen gefangen“, berichtete der Vorstand.
Sorge bereiten nach wie vor die Kieslaicher, daher wurden 2018 wieder 70000 selbst gezüchtete Nasen in die Vils eingesetzt. Als Besonderheit setzte der Gewässerwart erstmals Nerflinge ein. Wegen der Verwechslungsgefahr mit Rotauge und Aitel ist eine genauere Bestimmung des Fisches am Wasser notwendig.
Laut Jarosch hat sich der extrem warme und trockene Sommer negativ auf die Fische ausgewirkt. 24°C warmes Wasser ist für unsere Fische einfach zu warm, stellte Jarosch fest, aber mit solchen Wetterkapriolen müsse man in Zukunft öfter rechnen, meinte er.
Mehrere Regelverstöße wurden im letzten Jahr vom Vorstand geahndet. Martin Jarosch appellierte daher an die Angelerkameraden die Bestimmungen des Tierschutzes und der Vereinsrichtlinien genau zu beachten und einzuhalten.
Der Kassier berichtet vom Erwerb der Geschäftsstelle in der Schachtenstraße, wodurch ein Fehlbetrag von 40000 Euro in der Kasse verbucht werden musste. Der Jugendwart Tom Liegl berichtete in seinem Bericht vom Jugendzeltlager in der Stegmühle, vom Ferienprogramm und der Aktion „Fischer machen Schule“. Gewässerwart Florian Forster berichtete von den Besatzmaßnahmen und Teichwart Manfred Ortlieb organisierte den Bau einer neuen Uferbefestigung im Zuchtweiher in Öd.
Die anschließenden Neuwahlen nahm Ahams Bürgermeister Jens Herrnreiter vor, sie verliefen ohne große Aufregung. Zum ersten Vorstand wurde wieder Martin Jarosch gewählt, sein Stellvertreter bleibt wie bisher Günter Hiller. Die Führung des Vereins bleibt somit in bewährten Händen. Die weiteren Wahlergebnisse: 1. Schriftführer Manfred Marstaller, 2. Schriftführer Tobias Lermer, 1. Kassier Erwin Reiter, 2. Kassier Dietmar Metzger, Sportwart Klaus Rebmann, Jugendwart Thomas Liegl, 1. Gewässerwart Florian Forster, 2. Gewässerwart Hans Leiserseder, Zeugwart Manfred Schwarzensteiner, Teichwart Manfred Ortlieb. Als Beisitzer wurden Helmut Schreger, Georg Oberhofer, Günter Pichlmeier, Walter Gruber und Karlheinz Hiller bestimmt.
Zum Abschluss der Versammlung wurden langjährige und verdiente Vereinsmitglieder geehrt. Paul Höckinger, der nach 32 Jahren als Schriftführer sein Amt zur Verfügung stellte wurde einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt. Jörg Kuhn, Geschäftsführer des Fischereiverbandes Niederbayern verlieh ihm außerdem die Goldene Ehrennadel für besondere Verdienste.
5 Vereinsmitglieder sind seit 50 Jahren beim Verein und wurden besonders geehrt: Rudolf Markert, Franz Mitterhuber, Herbert Petke, Wilhelm Schneider und Max Senner
Die weiteren Ehrungen: für 30jährige Vereinszugehörigkeit Valentin Attenhauser, Josef Balk, Anna Beuschl, Thomas Beuschl, Jürgen Bleibtreu, Klaus Brendörfer, Martin De Rooij, Ludwig Dengler, Herbert Eibl, Markus Fischer, Josef Girnghuber, Claus Heide, Thomas Kohler, Friedrich Movia, Gerhard Mühlhofer, Josef Pramps, Rudolf Reinbrecht, Erwin Reisbeck, Rainer Reithmayer, Schaller Klaus, Stefan Schemmerer, Bernhard Spirkl, Johann Vilsmeier, Otto Wagmann.
Für 20 Jahre Mitgliedschaft: Werner Aigner, Georg Daschner, Franz Deliano, Jonas Fischer, Lukas Fischer, Manfred Forstmeier, Martin Fußeder, Tina Gneißinger, Horst Herzig, Hans Lang, Thomas Meilinger, Helmut Mitterbiller, Andreas Sandner, Brigitte Sandner, Daniel Schroft, Josef Weber, Mirko Werder.
Herbst ist Raubfischzeit
Daß der Herbst eine gute Zeit ist, um auf Raubfische zu angeln hat sich wieder mal bestätigt. Mathias Zapp hatte gleich zwei Mal großes Anglerglück und konnten eine Zander mit 80cm und einen Barsch mit 37cm fangen.
Nasenzucht
Vilsbiburg: Die Nase ist selten geworden in der Vils, einst ein Allerweltsfisch - beim Oktoberfest war er früher der traditionelle Steckerlfisch - heutzutage kann er sich in der Vils nicht mehr vermehren. Der Grund liegt unter anderem in der zunehmenden Verschlammung der Kiesbänke auf die der Fisch zum Laichen angewiesen ist. Daher versucht der Fischerverein Vilsbiburg seit ein paar Jahren die Fische künstlich auszubrüten und aufzuziehen.
„Nachdem wir im letzten Jahr keine laichfähigen Fische erwischt haben ist es uns Anfang April gelungen
genau den richtigen Zeitpunkt abzupassen und mehrere Nasen-Mamas und Nasen-Papas zu fangen und abzustreifen“, erklärt Gewässerwart Florian Forster die komplizierte Aktion. Erstens ist das Zeitfenster dafür sehr eng, das Gewässer muss ständig beobachtet werden wann es soweit ist. Zweitens müssen die Fische von der Größe zusammen passen. „Es bringt nichts, wenn man unterschiedlich große Fische abstreift, da wird die Brut nicht gut,“ erklärt Forster.
Die laichfähigen Nasen konnten dankenswerterweise in den Gewässern befreundeter Nachbarvereine durch Elektrofischen entnommen werden, sagt der zweite Vorstand des Fischervereins Günter Hiller. Die Laichfische wurden sofort nach der Entnahme der Eier und der Milch schonend wieder zurückgesetzt. Rogen und Milch wurden anschließend in einer Schüssel gemischt, wodurch sie befruchtet wurden.
Johann „Hansl“ Leierseder und Berti Mitterbiller aus Aham haben sich der Aufzucht der Nasen angenommen und sich viel Fachwissen angeeignet. In mehreren großen Fässern wird das Wasser aufbereitet und den Brutzylindern zugeführt. In einem wasserdurchströmten Glaszylinder wurden die befruchteten Eier bei ca. 12°C ständig in Bewegung gehalten bis die winzigen Jungfische schlüpften. „Nach einer Woche wechselten die Eier ins Augenpunktstadium über, da kann man dann schwarze Punkte in den Eiern erkennen. Und nach einer weiteren Woche begann der große Schlupf,“ berichtet Hans Leierseder. Wenn die Eier platzen haben die beiden viel Arbeit, da dann das Wasser anfängt zu schäumen. Der Schaum verschlechtert die Wasserqualität und muss fast stündlich abgeschöpft werden. „Heuer konnten wir auf diese Weise etwa 90000 Baby-Nasen erbrüten“, freuen sich die beiden „Geburtshelfer“.
Im Aufzuchtbecken wird nun gewartet bis die Fische das Fressen anfangen. Dazu haben sie im Becken ein feines Netz gespannt durch das die Baby-Nasen erst dann durchschlüpfen können, wenn der Dottersack aufgebraucht ist. Außerdem werden abgestorbene Fische ausgesiebt. Berti Mitterbiller: “Die erkennt man, wenn sie dauernd kreiseln oder weiß werden.“ Mehrmals am Tag müssen die jungen Fischlein dann mit einem planktonreichen Algenfutter oder mit Blütenstaub gefüttert werden. Dabei muss im Aufzuchtbecken möglichst absolute Dunkelheit herrschen. „Das ist nötig,“ erklären Hans und Berti, „weil sich die Jungfische in der Natur 60 Zentimeter tief im lockeren Kies vergaben bis der Dottersack aufgebraucht ist.“ Erst dann gehen sie ins freie Wasser.
Nach ein paar Wochen werden die Jungfische in der Vils an geeigneten Stellen ausgesetzt. Der Verein hofft dadurch die Nasen-Population soweit zu stabilisieren, dass die Kieslaichplätze, die der Verein pflegt, angenommen werden und zur Vermehrung dieser einheimischen Fische beitragen. Wie viele der erbrüteten Fische aber in der freien Natur überleben, wissen auch die beiden Spezialisten nicht.
Gewässerwart Florian Forster experimentiert heuer erstmals am Rettenbach mit einer so genannten Laichbürste. Dazu hat er die befruchteten Fischeier auf die Bürstenhaare aufgebracht. „Wenn die Eier mit Wasser in Berührung kommen,“ sagt er, „dann bleiben sie sofort kleben und werden auch von der Strömung nicht weggetragen.“ Zum Schutz vor Fraßfeinde hat er die Bürste in einem PVC-Rohr versteckt und an einer Kiesfläche im Rettenbach ausgelegt. Da auch der Rettenbach immer stärker verschlammt muss Forster die Laichhilfe täglich abspülen. Auch die Kiesfläche muss ständig aufgelockert werden. Sind die Fischlein geschlüpft trägt sie die Strömung davon, die Baby-Nasen sind dann ihrem natürlichen Schicksal ausgeliefert. Die Methode mit der Laichbürste funktioniert auch mit Brachsen-Laich.
Notwendig sind derartige Maßnahmen, weil die Nase sich nicht mehr natürlich vermehren kann bzw. die Brut die aufkommt wird zum größten Teil nicht mehr das geschlechtsreife Alter erleben, um eine neue Generation zu erzeugen. Der Fischerverein versucht die fehlenden bzw. nicht mehr zugänglichen Laichplätze zu ersetzen. Ob das gelingt bleibt abzuwarten, denn wie viele Jungfische überleben ist ungewiss.
Um die Überlebenschancen zu vergrößern müssten die Jungfische länger gehältert werden. Das wollen die beiden im nächsten Jahr versuchen.
Berti Mitterbiller ( li ) und Johann Leierseder ( re )
vor der selbstgebauten Brutanlage